11.09.2025

Zugang zur Kultur für junge Menschen sichern

In seiner heutigen Rede im Landtag von Sachsen-Anhalt hat Wolfgang Aldag, kulturpolitischer Sprecher, ein klares Zeichen für kulturelle Teilhabe und gegen gesellschaftliche Ausgrenzung gesetzt.


Im Zentrum seiner Ausführungen stand die Forderung nach der Einführung eines landeseigenen KulturPasses für 18-Jährige – als Reaktion auf die angekündigte Abschaffung des bundesweiten Programms durch Kulturstaatsminister Weimer.

„Kultur ist kein Luxus, sondern Grundpfeiler unserer Demokratie“, so Aldag. „Sie schafft Räume für Begegnung, Mitbestimmung und Vielfalt – gerade für junge Menschen, die ihren Platz in der Gesellschaft noch suchen.“ Der KulturPass, ursprünglich unter Kulturstaatsministerin Claudia Roth eingeführt, habe sich als Erfolgsmodell erwiesen: Über 300.000 Jugendliche nutzten das Guthaben im ersten Jahr, um Konzerte, Kinos, Bücher und Theater zu erleben – niedrigschwellig und selbstbestimmt.

Angesichts der geplanten Abschaffung des bundesweiten Angebots fordert die grüne Landtagsfraktion nun, dass Sachsen-Anhalt in die Verantwortung geht. „Wenn der Bund den KulturPass einstellt, muss das Land einspringen“, erklärte Aldag. „Wir schlagen vor, ein eigenes Programm mit 200 Euro Guthaben pro 18-Jährige*r aufzulegen – aufbauend auf den bereits etablierten digitalen Strukturen.“

Aldag kritisierte die Vorstellung, Kultur sei nur etwas für „die Älteren“ oder für die Oper. „Kultur ist mehr als Klassik und Hochkultur. Sie lebt auch in Clubs, Kinos und Buchhandlungen. Sie ist überall da, wo Menschen sich kreativ ausdrücken – auch beim Festival, beim Lesekreis oder im Jugendzentrum.“ Wer jungen Menschen vorschreiben wolle, welche Kulturform ‚wertvoll‘ sei, verkenne die Lebensrealität einer ganzen Generation.

Besonders betonte Aldag die demokratiepolitische Relevanz des Themas: „Kulturelle Teilhabe ist gelebte Demokratie. Wenn wir jungen Menschen den Zugang verwehren, verlieren wir nicht nur Publikum – wir verlieren Mitstreiter*innen für eine offene, vielfältige Gesellschaft.“

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation