30.05.2024

Wir können keinen Stillstand mehr im Schulsystem akzeptieren

Nach der heutigen Anhörung im Bildungsausschuss zur Vorstellung des Expertenberichts zur Weiterentwicklung des Schulwesens, fordern wir, dass die Landesregierung die Ergebnisse der Expertenkommission ernst nimmt und umsetzt.


Dazu führt Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, aus: „Der Bericht der Expertenkommission setzt ermutigende Impulse für die Bildung in Sachsen-Anhalt. Er muss ernst genommen werden und darf nicht, wie so oft, in der Schublade verschwinden. Wir können keinen Stillstand im Schulsystem mehr akzeptieren.

Der Expertenbericht der Kommission zeigt klare Handlungsaufträge. Die bisherige schulformbezogene Lehramtsausbildung soll hin zu einem schulstufenbezogenen Lehramtsstudium reformiert werden. Um die Chancengerechtigkeit an unseren Schulen zu stärken, muss Inklusion endlich ernsthaft befördert werden. Das heißt für Sachsen-Anhalt, dass die hohe Anzahl von Förderschulen so nicht bestehen bleiben kann. Stattdessen sollen möglichst viele Förderschulen in Regelschulen aufgehen. Nur Förderschulen für besondere Bedarfslagen sollten dabei dauerhaft erhalten werden.

Schulsozialarbeit muss an jeder Schule verankert werden. Dafür fordern wir ein Landesprogramm Schulsozialarbeit, welches langfristig aus Landesmitteln finanziert wird.

Es gibt noch viele weitere sinnvolle Empfehlungen der Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Schulwesens. Alles davon muss nun zügig in einen konzertierten Diskussionsprozess überführt werden, der die konkrete Weiterentwicklung des Schulsystems in Sachsen-Anhalt vorbereitet. Die Landesregierung kann nicht weiterhin so deutliche Warnsignale wie den PISA-Schock 2022 übergehen. Unsere Schulen brauchen mehr als Defizitverwaltung. Denn die Kinder verdienen die beste Bildung und gerechte Chancen für ihre Zukunft. Die Landesregierung muss endlich handeln und gezielt in das Bildungssystem investieren. Die notwendigen Reformen im Schulsystem müssen umgesetzt werden.“

Yves Rackwitz

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit