Steigende Zinsen der Investitionsbank Sachsen-Anhalt lassen die Wohnraumförderung ins Leere laufen. Das zeigt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen-Anhalt.
„Wenn die Investitionsbank Zinssätze von über sechs Prozent aufruft, dann ist das keine Förderung mehr, sondern Abzocke. Die Zahlen zeigen klar: Je höher die Zinsen sind, desto weniger Menschen können sich die Darlehen leisten“, kritisiert Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion.
Anhand der Antwort der Landesregierung auf Frau Lüddemanns Kleine Anfrage zur Wohnraumförderung durch die Investitionsbank (KA 8/3297) wird deutlich, dass sich das Volumen der bewilligten IB-Wohneigentumsdarlehen seit 2019 mehr als halbiert hat. Während 2019 noch 293 Darlehen mit einem Gesamtvolumen von rund 14 Millionen Euro vergeben wurden, waren es 2025 nur noch 100 Darlehen mit rund 6,5 Millionen Euro. Gleichzeitig stiegen die Zinsen auf bis zu 6,38 Prozent.
„Diese Entwicklung hat gravierende Folgen auf finanzschwache Haushalte. Modernisierungen bleiben auf der Strecke und sozialer Wohnungsbau verliert an Wirkung, da die Angebote des Landes an der Realität vorbeigehen“, so Lüddemann.
Lüddemann betont, dass das Land seiner Verantwortung nicht gerecht werde: „Das Land darf sich nicht hinter der Investitionsbank verstecken. Es ist Aufgabe der Landesregierung, Förderprogramme so zu gestalten, dass sie von allen Menschen genutzt werden können.
In Zeiten hoher Baukosten und Energiepreise brauchen wir sozial gerechte und zinsgünstige Förderangebote. Damit sich jede*r ein warmes Zuhause leisten kann.“

03.11.2025
Teure Kredite statt Hilfe
Wenn die Investitionsbank Zinssätze von über sechs Prozent aufruft, dann ist das keine Förderung mehr, sondern Abzocke.Yves Rackwitz
Mitarbeiter für Presse und Kommunikation0391 560 4008