27.05.2025

Steuergeschenke des Bundes dürfen nicht auf Kosten der Länder gehen

Der finanzpolitische Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Olaf Meister, unterstützt die Forderung mehrerer Länderfinanzminister, dass der Bund seine eigenen Gesetzesvorhaben auch selbst finanzieren muss.

Er fordert von der Landesregierung Sachsen-Anhalts, sich dieser Ansage unmissverständlich anzuschließen: „Was der Bund an Entlastungen und Steuergeschenken beschließt, darf nicht zu Ausfällen in den Haushalten der Länder und Kommunen führen. Der Grundsatz ist klar: Wer einen ausgibt, muss auch bezahlen“, so Meister und führt weiter aus: „Die geplante Erhöhung der Pendlerpauschale und die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie sind keine gezielten Investitionen in Zukunft oder Wettbewerbsfähigkeit – sie reißen aber gewaltige Löcher in die öffentlichen Haushalte. Auch Sachsen-Anhalt drohen hier massive Einnahmeverluste.“

Meister verweist auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung, in dem der Grundsatz der sogenannten Veranlassungskonnexität erstmals ausdrücklich benannt wird: „Wer eine Leistung veranlasst oder ausweitet, muss für ihre Finanzierung aufkommen.“ Genau daran müsse sich der Bund nun messen lassen – nicht zuletzt angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Länder.

„Auch unsere Landesregierung muss sich klar positionieren: Keine Steuersenkungen des Bundes auf Kosten des Landes“, betont Meister.

Zudem kritisiert Meister die inhaltliche Ausrichtung der geplanten Maßnahmen: „Wer wirklich Wirtschaft und Zukunftsfähigkeit stärken will, investiert in Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz – und nicht in Steuergeschenke auf Kosten Dritter. Gerade in einem strukturschwachen Land wie Sachsen-Anhalt müssen wir jeden Euro zielgerichtet einsetzen.“

Die Bundesregierung sei nun gefordert, rasch für Klarheit zu sorgen, erklärt Meister abschließend: „Wenn Merz und Klingbeil Entlastungen wollen, sollen sie auch erklären, wie sie diese finanzieren wollen. Auf Kosten der Länderhaushalte und der kommunalen Handlungsfähigkeit darf das nicht gehen.“

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation