01.02.2024

Schwangerschaftsberatung wird gestärkt, Aufgaben bleiben

In der heutigen Sitzung des Sozialausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt wurde über eine Beschlussempfehlung der Koalitionsfraktionen zum grünen Antrag für einen besseren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Sachsen-Anhalt abgestimmt. 

Wir begrüßen, dass Dank grüner Initiative nun endlich die finanzielle Ausstattung der Schwangerschaftsberatungsstellen verbessert wird und fordern, dass weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen ergriffen werden.

„Es ist ein großer Erfolg, dass die Koalitionsfraktionen unserer Forderung gefolgt sind, die Schwangerschaftsberatungsstellen in Sachsen-Anhalt finanziell besser aufzustellen. Das sichert den Erhalt vieler Schwangerschaftsberatungsstellen“, betont Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, und fügt hinzu: „Diese Beratungsstellen sind für Frauen, Männer und Familien, nicht nur bei Schwangerschaftskonflikten, wichtige Anlauforte. Für ungewollt Schwangere gewährleisten sie die vorgeschriebene Beratung vor einem straffreien Schwangerschaftsabbruch.“

„Neben der besseren Finanzierung der Beratungsstellen müssen noch weitere Maßnahmen getroffen werden, um den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen in Sachsen-Anhalt abzusichern. Denn es gibt immer weniger Frauenärzt*innen in Sachsen-Anhalt, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen. Medizinstudierende in Halle (Saale) und Magdeburg kritisieren, dass sie im Rahmen ihrer Ausbildung den Schwangerschaftsabbruch nicht ausreichend erlernen können. Sachsen-Anhalt ist in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass es eine regelhafte Ausbildung zur praktischen Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen gibt. Deswegen fordern wir, dass in landeseigenen Kliniken bei Neueinstellungen die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen nach der Beratungsregelung und die Ausbildung zu solchen im Rahmen der Facharztausbildung als Teil des Aufgabenbereiches in der Stellenausschreibung festgeschrieben wird. Und nach wie vor dringen wir darauf, dass Schwangerschaftsabbrüche außerhalb des Strafgesetzbuches geregelt werden sollen“, fordert Sziborra-Seidlitz. 

Mathilde Lemesle

Referentin für Pressearbeit und politische Kommunikation