Die Antwort der Landesregierung auf Aldags Kleine Anfrage zeigt, dass nur 640 anstelle der erwarteten 1000 Anträge eingegangen sind. „Die Zahlen zeigen, dass das CDU-geleitete Kulturministerium es nicht geschafft hat, die Anregungen und Kritikpunkte der Kulturschaffenden aufzunehmen und in ein vernünftiges und bedarfsgerechtes Unterstützungsprogramm zu packen. Das ist bitter, weil die Kulturbranche sehr stark unter der Corona-Krise leidet. So wurde eine weitere Chance verspielt, insbesondere den soloselbstständigen Künstlerinnen und Künstlern Wertschätzung entgegenzubringen“, bedauert Aldag.
„Schon bei der ersten Auflage des Programms im Sommer 2020 ist nur ein Drittel der bereitgestellten Mittel an die Kulturbranche abgeflossen. Das Programm war schon damals schlecht konzipiert, der Name war missverständlich, der Teilnehmerkreis zu eng gefasst und der Antragszeitraum zu kurz. Im Nachgang der ersten Runde hatte ich mich dafür eingesetzt, dass die verbliebenen Mittel über ein weiteres Programm an die Branche ausgegeben werden. Leider wurde das Programm fast genauso wieder aufgelegt, viele Anregungen der Kulturschaffenden nicht ernst genommen“, so Aldag.
Er fügt an: „Die Kleine Anfrage hat außerdem gezeigt, dass die Landesregierung keinen Überblick darüber hat, welche Kultureinrichtungen aufgrund der Pandemiesituation aufgeben mussten oder kurz davor stehen. Insbesondere Clubs mussten in den letzten Monaten ums Überleben kämpfen. Das Kulturministerium hat offensichtlich wenig Interesse daran, sich mit diesen Schicksalen auseinanderzusetzen und an Lösungen zu arbeiten.“
Foto: Kyle Loftus/pexels.com
12.07.2021
Ministerium hat Anregungen der Kulturbranche nicht ernst genommen
Wolfgang Aldag, Sprecher für Kultur der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, kritisiert, dass die zweite Auflage des Förderprogramms „Kultur ans Netz“ nicht nach den Bedürfnissen der Kulturbranche gestaltet wurde.Yves Rackwitz
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