„Lehrer*innen unterrichten Schüler*innen und keine Schulformen. Deswegen ist es unsinnig, die Lehrkräfteausbildung anhand der Schulformen zu strukturieren. Stattdessen soll sie den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst werden. Sie soll sich nach den Schulstufen und damit dem Alter der Schüler*innen richten“, fordert Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.
„Studierende müssen sich im Moment gleich zu Beginn ihres Lehramtsstudiums entscheiden, an welcher Schulform sie zukünftig lehren möchten, also ob an Grundschule, Förderschule, Sekundarschule oder Gymnasium. Daran sind auch alle Praktika gekoppelt, die sie während des Studiums absolvieren. Erfahrungen in anderen Schulformen sind bisher Fehlanzeige. Dabei bieten gemeinsame Praxisphasen die Möglichkeit, Ängste und Vorbehalte vor dem Unterrichten insbesondere an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen zu nehmen.“
„Wegen des Lehrkräftemangels sind Abordnungen an andere Schulen bereits gängige Praxis. Schulen brauchen Flexibilität“, erklärt Sziborra-Seidlitz. Die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg und die Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle bieten das Lehramtsstudium an. „Für die beiden Universitäten ist es kein Problem, das Lehramtsstudium neu zu strukturieren, denn schon jetzt überschneiden sich insbesondere die Lehrämter für das Gymnasium und die Sekundarschule stark. Die MLU wünscht sich diese Neustrukturierung auch und könnte sie zügig umsetzen. Deshalb setzen wir darauf, dass der politische Wille entsteht und unsere Forderungen unterstützt werden.“