06.03.2024

Lehramtsstudium in Sachsen-Anhalt neu aufstellen

Nach der heutigen gemeinsamen Fachanhörung zur Umstrukturierung der Lehramtsausbildung in den Ausschüssen für Wissenschaft und Bildung fordern wir, dass in Sachsen-Anhalt eine schulstufenbezogene Lehramtsausbildung eingeführt wird.

Bisher gibt es in Sachsen-Anhalt eine schulformbezogene Lehramtsausbildung. Dies hat zur Folge, dass die Studierenden sich bereits zu Beginn des Studiums dafür entscheiden müssen, an welcher Schulform sie später arbeiten werden. Ebenfalls können Studierende die Praktika im Rahmen des Studiums nur in den Schulformen, in denen sie studieren, absolvieren.

„Die Anhörung im Ausschuss hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, eine schulstufen-, also auf das Alter der Kinder und Jugendlichen bezogene Lehramtsausbildung in Sachsen-Anhalt einzuführen.  Schon jetzt sind die Studieninhalte für die Lehramtsstudierenden für das Gymnasium und für die Sekundarschulen bis auf wenige Module identisch. Ein solches Lehramtsstudium bietet den Vorteil, dass Praxisphasen an allen Schulformen absolviert werden können. Das kann insbesondere Angst und Vorbehalte vor dem Unterrichten an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen abbauen. Denn besonders dort ist der Lehrkräftemangel hoch. Sie würden daher von dieser Umstrukturierung sehr profitieren“, betont Susan Sziborra-Seidlitz, Sprecherin für Bildung der grünen Landtagsfraktion.

„Beide Universitäten haben deutlich gemacht, dass sie bereits verschiedene Modelle zur Reform der Lehramtsausbildung, wie die Einführung einer schulstufenbezogenen Lehramtsausbildung planen, und diese zügig umsetzen könnten. Das Einzige, was dazu fehlt, ist der politische Wille der Landesregierung zur Reform der Lehramtsausbildung. Wir fordern deshalb Wissenschaftsminister Armin Willingmann auf, sich im Rahmen der Verhandlungen für die Zielvereinbarungen mit den Universitäten für die Einführung von schulstufenbezogenen Modellstudiengängen im Lehramt einzusetzen“, führt Sziborra-Seidlitz aus.

Mathilde Lemesle

Referentin für Pressearbeit und politische Kommunikation