„Um die Versorgung in der Fläche zu sichern, betont das Gutachten die Notwendigkeit vermehrter Kooperationen zwischen den Kliniken. Letztlich bedarf es aber auch stärkerer Kooperationen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor“, sagt Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.
„Doppelstrukturen im ambulanten und stationären Bereich sind unter den gegenwärtigen Bedingungen auch dysfunktional. Der große Knackpunkt für die Versorgungssicherheit ist der Fachkräftemangel. Es braucht deswegen schlanke und effiziente Strukturen und konkrete Ansätze, um ihn entgegenzuwirken. Sonst verpufft jede Strukturreform“, warnt Sziborra-Seidlitz.
„Unbestritten für uns ist der Erhalt aller bestehenden Krankenhaustandorte im Land. Ebenso unbestritten ist eine abgestufte Versorgungslandschaft. Eine wohnortnahe Basisversorgung und eine zentralisierte Versorgung für spezialisierte Leistungen sorgen für sichere Gesundheitsversorgung für alle. Die Vorschläge wie ein weiterer Rettungshubschrauber im Norden des Landes oder der Ausbau der Leistungsangebote für die neurologische Frührehabilitation sind unverzüglich zu prüfen. Da ist insbesondere die Selbstverwaltung gefragt, über den Krankenhausplan die Empfehlungen des Gutachtens aufzugreifen.“
Sziborra-Seidlitz begrüßt, dass das Gutachten wichtige Vorschläge und Feststellung beinhaltet. Sie kritisiert dennoch den Zeitpunkt und das Verfahren. Ursprünglich für Ende März angekündigt, wird es sich jetzt um zwei Monaten verzögern. „Parallel läuft auf Bundesebene der Reformprozess zur Krankenhausfinanzierung. Das grundsätzliche Finanzierungssystem der Krankenhäuser wird sich absehbar ändern. Das muss Einfluss auf die Schlussfolgerungen aus dem Krankenhausgutachten haben.“