09.11.2022

Haushalt: Landesregierung tritt Artenschutz mit Füßen

Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen kritisiert die Kürzungen im Bereich Artenschutz in dem Entwurf des Landeshaushalts

„Kaum ist der Haushalt im Umlauf, sind die ersten Fehlentscheidungen sichtbar. Bei der Klimaschutzkonferenz in Sharm El-Sheikh wird das Artensterben als einer der drei zentralen globalen Krisen benannt. Gleichzeitig kürzt die Landesregierung die Artensofortförderung drastisch von 4 auf 1,5 Millionen Euro. Das ist ein völlig falsches Signal. Umweltminister Armin Willingmann tritt den Artenschutz mit den Füßen“, kritisiert Wolfgang Aldag, umweltpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion.

„Wir werden uns im Laufe der Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass die Förderung bei ihrer bisherigen Summe bleibt“, kündigt Aldag an. „Es ist völlig unverständlich, warum dieser erfolgreichen Förderung mit solchen massiven Einschnitten die Flügel gestutzt werden. Naturschutzverbände, Vereine und Gemeinden, aber vor allem der Artenschutz profitierten bereits von der unbürokratischen und schnellen Förderung. Das Förderprogramm war unter Umweltministerin Prof. Claudia Dalbert 2017 mit 10 Millionen Euro gestartet und seitdem mit jährlich 5 Millionen Euro fortgeführt. Schon im vergangenen Jahr wurde sie auf 4 Millionen Euro gekürzt. Die weitere geplante Kürzung ist für alle Menschen, die sich, meistens ehrenamtlich, für den Natur- und Artenschutz engagieren, ein Schlag ins Gesicht. Diese Entscheidung schadet Sachsen-Anhalt dauerhaft.“

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation