11.06.2025

Wir fordern strategisches Programm für Automobilzulieferindustrie in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalts Automobilzulieferindustrie steht an einem Wendepunkt – technologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.


In seiner Rede im Landtag hat Olaf Meister, parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher, heute deutlich gemacht: Wer jetzt nicht handelt, riskiert industrielle Substanz und soziale Stabilität im Land. Wir fordern deshalb ein landesweites Transformationsprogramm, das Unternehmen gezielt bei der Neuausrichtung unterstützt, Beschäftigte weiterqualifiziert und regionale Innovationsnetzwerke stärkt.

„Die Elektromobilität verändert die gesamte Produktionskette. Was heute noch gebraucht wird, kann morgen schon überflüssig sein. Kolben, Getriebeteile, Auspuffsysteme: viele klassische Komponenten fallen künftig weg“, sagte Meister. Die Folge: Traditionsreiche Zulieferbetriebe geraten unter Druck, Arbeitsplätze sind bedroht, ganze Regionen stehen vor wirtschaftlichen Umbrüchen. Dabei sei der Wandel kein ferner Horizont mehr, sondern bereits Realität – angetrieben durch globale Märkte, neue Umweltstandards und den rasanten technischen Fortschritt. „Diese Krise lässt sich nicht aussitzen. Aber sie lässt sich gestalten,“ so Meister.

Der Antrag der Grünen setzt auf eine strategische und strukturierte Begleitung dieses tiefgreifenden Wandels. Gefordert wird eine landesweite Analyse von Transformationsrisiken und -potenzialen, verbunden mit gezielten Unterstützungsangeboten für Unternehmen und Beschäftigte. Auch der Ausbau klimaneutraler Produktionsverfahren, die Förderung alternativer Antriebe und der Aufbau einer zukunftsfähigen Ladeinfrastruktur stehen im Fokus. Sachsen-Anhalt soll nicht länger vom Wandel überrollt werden, sondern ihn aktiv prägen.

Zugleich richten wir unseren Blick nach Berlin. Dort brauche es sozial gerechte Fördermodelle wie ein „Social Leasing“ für kleinere E-Fahrzeuge, um die Transformation breitenwirksam und gerecht zu gestalten. Denn: „Elektromobilität darf kein Elitenprojekt sein“, so Meister. Ebenso soll der Automobilzuliefergipfel, der am 22. Mai stattfand, als dauerhaftes Transformationsnetzwerk verstetigt werden – als Plattform für Zusammenarbeit, Wissenstransfer und konkrete Zukunftsprojekte.

„Die Zeit des Zögerns ist vorbei. Wir wollen, dass Sachsen-Anhalt zum Standort für zukunftsfähige Industrie wird – mit sicheren Arbeitsplätzen, innovativen Unternehmen und einer Wirtschaft, die ökologisch und sozial zusammen gedacht wird. Transformation ist kein Schicksal. Sie ist unsere gemeinsame Aufgabe,“ betonte Meister abschließend.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation