Chance auf Bauwende vertan

„Sachsen-Anhalt braucht eine Bauordnung für das 21. Jahrhundert – nicht für das letzte. Zentrale Zukunftsfragen, wie Klimaanpassung, moderne Mobilität und Artenvielfalt spielen in der Vorlage der Landesregierung keine Rolle. Unsere Städte heizen sich auf, Starkregenereignisse nehmen zu und trotzdem fehlen klare Regelungen zur klimagerechten Stadtentwicklung. Wer ernsthaft Vorsorge betreiben will, muss Zisternen und Solargründächer bauen und verpflichtende Regenwassernutzung garantieren.“

Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt im Gesetzentwurf zu kurz. Lüddemann betont: „Andere Bundesländer machen es vor: Solaranlagen gehören auf jedes geeignete Dach. Sachsen-Anhalt bleibt hier hinter den Möglichkeiten zurück. Wir brauchen eine Bauordnung, die gestaltet statt verwaltet. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch: Holzbau, Recycling-Baustoffe, energieeffiziente Standards und klare Leitplanken für klimagerechtes Bauen. Nur so wird Sachsen-Anhalt zum Vorreiter im ökologischen Wandel. Nur so entsteht eine Bauwende, die Sicherheit gibt und Zukunft schafft.

Zwar begrüßen wir die vorgenommenen Vereinfachungen im Genehmigungsrecht als Schritt hin zu mehr Effizienz und weniger Bürokratie. Doch in Zeiten des Klimawandels und wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen reicht das nicht aus. Die Landesregierung bleibt einmal mehr mutlos,“ so Lüddemann abschließend.

Positiv bewertet die Fraktionsvorsitzende, dass mit dem § zum Gebäudetyp E ein neuer Ansatz zur Flexibilisierung für die Bauwirtschaft eingeführt wurde. „Wir werden genau beobachten, ob und wie dieses neue Instrument genutzt wird“, so Lüddemann.

Wir fordern, die Bauordnung als strategisches Steuerungsinstrument zu begreifen – für Klimaschutz, Ressourcenschonung und eine zukunftsfähige Landesentwicklung.

>>Anhang zur Kenntnis<<