Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende:
"Trauer um und Hilfestellung für die Opfer dieses furchtbaren Anschlags sind das Gebot der Stunde. Es ist gut, dass dies über direkten Austausch mit Notfallseelsorgern und telefonisch, in zahlreichen Beratungsstellen möglich ist. Ein Runder Tisch zur Koordinierung von ad hoc-Angeboten, aber auch finanzieller und juristischer Hilfen, hat bereits seine Arbeit aufgenommen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es u.a. auch durch die Koordinierungsübernahme des Bundesopferbeauftragten eine schnelle Unterstützung für die Opfer gibt, unterstützt aus dem gesamten Bundesgebiet.
Zur beruflichen Tätigkeit des Beschuldigten in einer landeseigenen Einrichtung des Maßregelvollzuges gibt es hingegen weitere Fragen. Diese müssen von der Geschäftsführung geklärt und zwingend aufgearbeitet werden. Es scheint nötig, Einstellungsroutinen und Arbeitsabläufe zu hinterfragen.“
Sebastian Striegel, innenpolitischer Sprecher:
"Die Aufklärung des furchtbaren, auch von antimuslimischen und rechtsextremen Ideologieelementen geprägten Anschlags von Magdeburg laufen auf Hochtouren, während unsere Landeshauptstadt noch immer in Trauer und Fassungslosigkeit vereint ist. Für abschließende Schlussfolgerungen ist es zu früh. Schon jetzt aber zeigt sich, dass verschiedene Behörden mit dem Beschuldigten zu tun hatten oder dieser auf deren Schirm gelangte. An keiner Stelle aber liefen Informationen zusammen, die zu einer Beurteilung führten, die dessen Gefährlichkeit erkannt hätte. Das wirft Fragen vor allem nach der Zusammenarbeit der Behörden und Steuerung von Informationen auf.
Zur Absicherung des Veranstaltungsortes auf dem Alten Markt in Magdeburg blieben eine Reihe von Fragen in öffentlicher Sitzung unbeantwortet. Hier braucht es weitere Aufklärung, welche Sicherungsmaßnahmen im Konzept der Stadt und der Polizei hinterlegt waren und wie diese tatsächlich umgesetzt worden.
Weihnachtsmärkte sind öffentliche Veranstaltungen, sie leben davon, dass viele Menschen diese ungehindert besuchen können. Sie können nicht hermetisch abgeriegelt werden, müssen aber wirksam geschützt werden, insbesondere gegen Gefahren, die sich in der Vergangenheit bereits materialisiert haben."