
Grüner Energiekongress 2025 - Die Foren
In den vier Foren des Grünen Energiekongresses wurden verschiedene Perspektiven mit Blick auf die Energiewende besprochen. Einen kurzen Bericht und weitere Infos dazu findet Ihr hier.

Wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Energiewende teilhaben? Darüber diskutierten Stephan Pham (Landesverband Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt e. V.), Sabine Eling-Saalmann (Landesenergieagentur LENA), Markus Taubert (Dessauer BürgerEnergieGenossenschaft Mittelelbe eG) und Sebastian Striegel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).
Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung von Kooperation, Transparenz und regionalen Projekten. Regionale Beispiele verdeutlicht, dass in Sachsen-Anhalt längst nicht nur die Akzeptanz, sondern auch eigene finanzielle Ressourcen und eine hohe Investitionsbereitschaft vorhanden sind. Bürgerinnen und Bürger sind zunehmend bereit, in lokale Energieinfrastruktur zu investieren und an den Erträgen zu partizipieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Projekte nachvollziehbar gestaltet sind.
Forum II: Wärmewende beginnt im Privaten – Energie für alle

Während der Stromsektor in Sachsen-Anhalt bereits zu über 62 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist wird, bleibt der Wärme- und Gebäudesektor das Sorgenkind der Energiewende. Im Forum diskutierten Expert*innen, wie die Wärmewende sozialverträglich und praxisnah umgesetzt werden kann. Cornelia Lüddemann (Baupolitische Sprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) skizzierte die besondere Wohnsituation in Sachsen-Anhalt mit Leerstand, Demografie und steigenden Mieten.
Gudrun Gumb (KfW) erläuterte Förderprogramme und wies auf bürokratische Hürden hin, während Prof. Dr. Matthias Kalkuhl (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) ein gebäudespezifisches Klimageld als Anreiz für effiziente Investitionen vorstellte und Potenziale für eine soziale Wärmewende aufzeigte. Deutlich wurde: Die Wärmewende gelingt nur, wenn Regulierung, Förderung und CO₂-Bepreisung ineinandergreifen, sowie soziale Ausgewogenheit, Kommunikation und Transparenz mitgedacht werden.
Forum III: Nachhaltigkeit beginnt im Kopf

Warum handeln viele Menschen nicht nachhaltig, obwohl sie es wollen?
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt (Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik) machte deutlich, dass Wissen allein nicht ausreicht.
Emotionen wie Bequemlichkeit oder Verdrängung beeinflussen das Verhalten. Johannes Wagner (MdB, B90/Die Grünen) betonte, dass Klimaschutz alle Lebensbereiche betrifft, entscheidend sei ein offener Dialog über konkrete Auswirkungen auf den Alltag.
Wolfgang Aldag (Umweltpolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) fasste die Notwendigkeit eines konsequenten politischen Vorgehens im Klimaschutz ins Auge.
Forum IV: Jobs unter Strom – Wie sich der Arbeitsmarkt in der Energiewirtschaft wandelt

Olaf Meister (Wirtschaftspolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) stieg mit den aktuellen Herausforderungen des wandelnden Arbeitsmarktes in Sachsen-Anhalt ein. Im Zentrum standen Fachkräftemangel, Gleichstellung und faire Arbeitsbedingungen in der Energiewende.
Ilka Bickmann (science2public) hob hervor, dass Future Skills und Bildung für nachhaltige Entwicklung zentrale Schlüssel für Fachkräftesicherung sind. Besonders wichtig werde Sprachförderung angesichts einer vielfältiger werdenden Auszubildendenlandschaft.
Kiara Groneweg (Women Engage for a Common Future) forderte, Genderstereotype aufzubrechen und Energiethemen sozial anschlussfähig zu gestalten, mit mehr Teilhabe, Mentoring und „feministischen Solarpartys“.
Jürgen Kerner (IG Metall) mahnte industriepolitische Verantwortung an: Versorgungssicherheit, faire Vergabekriterien und stabile Rahmenbedingungen für Unternehmen seien entscheidend, um den Wandel erfolgreich zu gestalten